Rodney McMillian setzt sich in verschiedenen Medien kritisch mit der amerikanischen Kultur und Geschichte auseinander, die von Kolonialismus, Rassismus und Machtstrukturen geprägt ist. Dabei nimmt er die Lebenswirklichkeit Schwarzer Menschen in den Blick. Zugleich macht er auf die vorherrschende, von Weißen geprägte Geschichtsschreibung aufmerksam. Ausrangierte Produkte der Konsumkultur sind Ausgangsmaterialien für seine Collagen, Malereien oder Skulpturen. Der zerschlissene Sessel chair (Sessel) hingegen ist ein Fundstück von der Straße, das er in diesem Zustand als Kunstobjekt nahm. Dieses „Möbel“ trägt seine eigene Geschichte in sich, die von Armut, Verwahrlosung und schlechten Lebensbedingungen zu erzählen vermag.
Polstersessel
84 × 97 × 84 cm
Sammlung Marta, Schenkung Sammlung Gaby und Wilhelm Schürmann, Herzogenrath 2024
© Rodney McMillian
Foto: Besim Mazhiqi