In seiner Lesung widmet sich der bekannte Schriftsteller Wladimir Kaminer mit humorvollem wie tiefgründigem Blick den kuriosen Geschichten über Lebenskünstler*innen. Anschließend gibt es Gelegenheit zum Gespräch mit ihm und Direktorin Kathleen Rahn über seine „literarische Route“, die er zur aktuellen Ausstellung „Marta Maps“ verfasst hat.
Lebenskünstler*innen stürzen sich mit Herz, Fantasie und oft einem Schuss Versponnenheit ins Dasein. Sobald sie mit dem Leben zusammenprallen, entsteht eine Geschichte. Etwa die von der Toilettenfrau in der ostdeutschen Provinz, die mit einem berühmten Rapper aneinandergerät. Oder die Geschichte von dem Verfasser einfühlsamer Absageschreiben in einem kleinen Verlag. Oder von der Berliner Theatertruppe, die in Omsk für Heiterkeit sorgt, weil sie die russische Übersetzung ihres Stückes auswendig gelernt hat – einschließlich des Sprachfehlers der Tonbandstimme. In seinem hinreißend komischen Buch erzählt Wladimir Kaminer von Menschen, die mit Talent an ihre Arbeit gehen, aber deren wahres Genie in ihrem Umgang mit dem Leben liegt – egal ob sie dabei triumphieren oder grandios scheitern.
Wladimir Kaminer wurde 1967 in Moskau geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Toningenieur für Theater und Rundfunk und studierte anschließend Dramaturgie am Moskauer Theaterinstitut. Seit 1990 lebt er in Berlin. Er veröffentlicht regelmäßig Texte in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften und organisiert Veranstaltungen wie seine mittlerweile international berühmte „Russendisko“. Mit der gleichnamigen Erzählsammlung sowie zahlreichen weiteren Büchern avancierte er zu einem der beliebtesten und gefragtesten Autoren Deutschlands. Alle seine Bücher gibt es als Hörbuch, von ihm selbst gelesen.