[Innere Stimme] – 24-Stunden-Performance von Olaf Nicolai

Mit Chorsänger*innen aus der Region realisiert der Künstler Olaf Nicolai die Langzeit-Performance [Innere Stimme] als einmaliges Hörerlebnis in der Architektur des Marta Herford – im Rahmen der Ausstellung „Long Gone, Still Here – Sound as Medium“. In wechselnden Räumen wird über 24 Stunden eine besondere Notation aus Robert Schumanns Klavierstück „Humoreske“, Op. 20 ein- oder mehrstimmig gesungen und die Architektur zum Klingen gebracht.

Die Performance basiert auf Robert Schumanns 1839 komponiertem Klavierstück „Humoreske“, Op. 20. Auf einer Seite der Partitur findet sich neben den beiden Notationen für zwei Hände eine dritte Notation, die nicht gespielt werden kann. Schumann bezeichnete diese als „Innere Stimme“, da sie beim Spielen zwar gelesen aber nie gespielt wird und somit für das Publikum verborgen bleibt. Obwohl die Noten nicht gespielt werden, beeinflussen sie dennoch jede Interpretation des Stückes, indem sie von der Pianistin oder dem Pianisten mitgelesen werden. Nicolais Performance [Innere Stimme] bezieht sich einzig auf diese dritte Notation, die von Chorsänger*innen aus der Region im Wechsel, einzeln oder in Kleingruppen über 24 Stunden durchgehend a capella an verschiedenen Orten des Museums gesungen wird. Die Möglichkeit von Variationen und Improvisationen, sowohl in der Artikulation als auch in den Bewegungen durch den Raum, ist den Sängern*innen überlassen.

Olaf Nicolai (* 1962 in Halle an der Saale, lebt in Berlin) arbeitet mit verschiedenen Medien und Materialien. In seinen Skulpturen, Installationen, Filmen und Performances untersucht er allgegenwärtige Phänomene, kulturelle wie auch politische Fragestellungen und erkundet das Verhältnis zwischen Kunst, Natur, Körper, Raum, Zeit und Musik. Seine Kunst ist unmittelbar erfahrbar und zeigt neue Perspektiven auf, indem das Publikum Teil seiner (performativen) Werke wird.

Eintritt frei

Ohne Anmeldung