Gespräch mit Künstlerin Kathrin Sonntag und Buchvorstellung

Die Künstlerin Kathrin Sonntag ist erneut im Marta: Das Gespräch zwischen ihr und Direktorin Kathleen Rahn gewährt tiefere Einblicke in ihr breites Schaffen und ihre Arbeitsweise, – besonders im Hinblick auf die aktuelle Ausstellung Kathrin Sonntag und Gabriele Münter – Das reisende Auge. Vorgestellt wird zudem das im November erscheinende Künstlerinnenbuch zu dieser Schau im Marta.

Die zeitgenössische Künstlerin Kathrin Sonntag (*1981 in Berlin, lebt ebd.) wurde bekannt durch ihre Installationen, die eigenes und gefundenes fotografisches Bildmaterial in einen räumlichen Dialog setzen. In ihrer Beschäftigung mit dem Medium Fotografie verfolgt sie Fragen, die sich sowohl mit den Bedingungen als auch den Fallstricken visueller Wahrnehmung befassen. Für diese Ausstellung begab sich die Künstlerin auf die Spuren der bekannten Künstlerin Gabriele Münter (*1877 in Berlin, † 1962 in Murnau) zwischen Herford, München und Murnau, aber auch in die Tiefen ihres eigenen fotografischen Archivs. Kathrin Sonntag war von Marta Herford eingeladen worden, sich mit dem vielseitigen Werk der Expressionistin auseinanderzusetzen und ihre eigenen Fotografien mit denen Münters in einen Dialog zu bringen. Die bekannte Malerin und Grafikerin schuf schon früh ein Oeuvre herausragender Fotografien. Diese Ausstellung nimmt insbesondere ihre ersten Fotografien in den Fokus, die auf einer Reise durch die USA 1899/1900 entstanden. Über einen lebendig inszenierten Bildvergleich nimmt Kathrin Sonntag Münters Umgang mit Motivik und der Komposition von Linien und Flächen in den Blick. Sie entspannt einen Dialog, der über ein Jahrhundert hinweg Grundsatzfragen der Fotografie betrachtet.

In einer Künstlerinnenpublikation verbindet Kathrin Sonntag die Bildgegenüberstellungen aus der Rauminstallation „Das reisende Auge – Echos“ mit der Textarbeit „Das reisende Auge – Reisebericht“. Darin reflektiert Sonntag ihre Begegnung mit den Fotografien Münters und deren Bedeutung vor ihrem historischen Hintergrund, ebenso wie die Motive und Wirkweisen die ihrer eigenen fotografischen Praxis zu Grunde liegen. Die Publikation wird herausgegeben vom Museum Marta Herford und dem Kunstmuseum Ravensburg. Sie erscheint im Verlag Spector Books.

Kathrin Sonntag wurde 1981 in Berlin geboren, wo sie auch heute lebt und arbeitet. Sie studierte von 2000 –2006 Fotografie an der Universität der Künste Berlin bei Prof. Lothar Baumgarten. Ihre Werke wurden in Einzelausstellungen etwa im Kunstmuseum Solothurn (Schweiz), KINDL Berlin, Kunstverein Hannover oder Aspen Art Museum (US) gezeigt und waren Teil von international beachteten Gruppenausstellungen. Ebenso sind sie Teil der Sammlungen renommierter Museen wie dem Solomon R. Guggenheim Museum, New York, und der Pinakothek der Moderne München. 2023 erhielt Sonntag den „Stiftungspreis Fotokunst“ der Alison und Peter Klein Stiftung sowie zuvor u.a. den Eidgenössischen Kunstpreis 2013 und 2009.

Info

Veranstaltung in der Lippold-Galerie

Ticket

im Ausstellungseintritt enthalten